TD 535 Der in den späten 80er Jahren entwickelte TD 535 dürfte mittlerweile zu den seltensten Thorens-Plattenspielern gehören. Als kompakter Nachfolger der großen Studiolaufwerke TD 524 und TD 738 konzipiert, war er ebenfalls mit einem drehmomentstarken Direktantrieb ausgestattet, der in der Lage war, den relativ schweren Plattenteller in weniger als 0,7 Sekunden auf Nenndrehzahl zu bringen. Obwohl auch der TD 535 vom EMT-know-how profitierte, war er jedoch eine Eigenentwicklung, die sich - vom Antrieb einmal abgesehen - an der 300er Baureihe orientierte. Um für den semiprofessionellen Einsatz gerüstet zu sein, wies der TD 535 einige Besonderheiten auf: Der Pitch-Regler umfasste einen Regelbereich von ± 15%, d.h. die Drehzahl konnte im Bereich zwischen 33/min und auf 45/min stufenlos eingestellt werden. Auf Knopfdruck rotierte der Teller quarzstabilisiert wieder mit gewählten Nenndrehzahl - ein Detail, das die japanische Konkurrenz erst einige Jahre später einführte. Ein weiteres, wichtiges Ausstattungsdetail war die Möglichkeit, alle Laufwerksfunktionen über ein Mischpult o.ä. fernzusteuern. Anstelle des externen Netzteils der Heimgeräte war die Stromversorgung beim 535er im Gerät integriert und ließ sich auf verschiedene Betriebsspannungen einstellen, der Hauptschalter befand sich auf der Rückseite. Sowohl von der Technik als auch vom Klang befand sich der TD 535 auf hohem Niveau. Mit dem bewährten Tonarm TP 90 ausgestattet, war der 535er ein robustes Laufwerk für die Dauerbelastung in Discotheken, Tanzschulen und kleineren Rundfunkstudios. Obwohl deutlich preiswerter als seine aufwendigen Vorgänger konnte sich das prestigeträchtige Laufwerk auch in den großen Nobeldiscotheken letztlich nicht gegen den bereits oben genannten Technics durchsetzen.
TD 738 Das manuelle Studiolaufwerk TD 738 repräsentierte - wie die komfortablere Version TD 524 - Anfang der 80er Jahre bei den professionellen Schallplatten-Wiedergabemaschinen den Stand des technisch Machbaren. Neben dem etwas eingeschränkteren Bedienungskomfort unterschied sich der 738er durch die massivere Zarge aus Buchenholz und den Tonarm TP 29 (auf der Basis des EMT-Studiotonarms 929) vom TD 524. Unter dem außenliegenden, aufwendig gelagerten Subchassis befand sich fast ausschließlich die Technik des EMT 938. Im Gegensatz zu den professionell ausgerichteten EMT-Laufwerken verzichtete Thorens jedoch auf die aufwendige modular aufgebaute Elektronik, mit der diese Geräte an die installierte Studiotechnik angepasst werden konnten. Auch der TD 738 hatte alle Eigenschaften, die man sich für den harten Einsatz in Studios nur wünschen konnte. Der Plattenteller erreichte in Sekundenbruchteilen die jeweilige Nenndrehzahl und kam auch ebenso schnell wieder zum Stillstand. Über Pitchregler und Leuchtstroboskop konnte die Drehzahl um jeweils 25% erhöht oder reduziert werden. Mit der Feineinstellung umfasste der Regelbereich noch ±6 %. Ein Knopfdruck genügte, um den Teller wieder quarzstabilisiert auf Nenndrehzahl zu bringen. Aus dem Studioeinsatz kommt auch die 15-polige Schnittstelle, die es ermöglicht, alle Laufwerksfunktionen über ein Mischpult oder externe Bedienelemente fernzusteuern ("Reglerstart").
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